Fränkische Nachrichten, 22.12.2010

Chormusik aus vier Jahrhunderten präsentiert

Adventskonzert:  Cappella Nova in der Schlosskirche

Adventliche und weihnachtliche Chormusik aus vier Jahrhunderten, teils begleitet, teils a- capella gesungen, stand naturgemäß im Mittelpunkt des traditionellen vorweihnachtli- chen “Cappella Nova”-Chorkonzertes in der wieder sehr gut besuchten Schlosskirche.

Es war diesmal - begleitet wieder von geistlichen Texten mit Pfarrerin Angelika Segl- Johannsen - ein klanglich intimes und dabei sehr stimmungsvolles Konzert, weil Chor- leiter Erhard Rommel dieses Mal nur auf ein stark reduziertes Vokalensemble (ein be- trächtlicher Teil der Mitglieder war krankheitshalber oder aus anderen Gründen verhindert) zurückgreifen konnte, was auch zu einigen kleineren Programmänderungen führte. Gleichwohl wurden neben den bekannten traditionellen Weihnachtslied-Choral- sätzen auch wieder anspruchsvollere Stücke wie Georg Philipp Telemanns Vertonung des 117. Psalms “Laudate Jehovam” (“Lobet den Herrn alle Völker”) und ein Weihnachtsoffer- torium von Anton Diabelli (1781 - 1858), des überaus produktiven Komponisten und Musikverlegers, der noch weit mehr geschrieben hat als den einen Walzer, der Beethoven zu seinen berühmten Variationen inspirierte.

Eine reizvolle Ergänzung dazu bildeten einige Instrumentalstücke für Violine und Orgel bzw. Klavier, in denenOrganist Hans-Ulrich Nerger zusammen mit Susanne Nerger und Manfred Birkhold (beide Violine) im Duo oder Trio musizierte, einmal in Bachs langsamen Satz aus seinem d-moll-Konzert für zwei Violinen, außerdem mit drei Auszügen aus einer Duo-Sonate von Jean-Marie Leclair (1697 - 1796), sehr sauber und rhythmisch prononciert vorgetragen von Geiger Manfred Birkhold, der auch in zwei romantischen Duo-Charakter- stücken von Gabriel Faure´(1845 - 1924), diesmal mit Hans-Ulrich Nerger am Klavier. sicher undkompetent agierte.

Die meisten der weihnachtlichen Chorsätze, in denen Erhard Rommel diesmal einen ”Cappella-Nova”-Rumpfchor leitetedürften den Zuhörern in der Schlosskirche wohl bekannt gewesen sein. Dennoch wird die Lebendigkeit, Präsenz und immer noch beacht- liche Klangfülle, womit dieser vom Umfang bescheidene Klangkörper in Stücken wie dem adventlich aufrufenden “Machet die Tore weit” von Andreas Hammerschmidt (1611 - 1675) oder auch dem immer wieder ergreifenden klangschönen Advents-Kyrie von Günter Raphael (1903 - 1960) aufwartete, manchen überrascht haben.

Sehr schön wurde auch das polyphone Stimmgewebe in “Übers Gebirg Maria geht” von Johannes Eccard (1556 - 1611), dem frühesten der hier vertretenen Meister, ausgeleuchtet, atmosphärische Pianowerte prägten Christian Lahusens (1886 - 1971) “Zur stillen Nacht” und warme, gemütvolle Klangfarben den folkloristisch getönten Choral “An Irish Bles- sing” von Thomas E. Moore.

Natürlich fehlten auch die vertrauten Weisen von “Vom Himmel hoch ...” bis “Stille Nacht ...” nicht, die von den Sängerinnen und Sängern wie gewohnt mit großer Zartheit und Innigkeit präsentiert wurden.

Sogar ein richtig festliches Finale hatte die Weihnachtsmusik aufzuweisen: In Form des Offertoriums “Hodie Christus natus est” von Diabelli, instrumental begleitet vom Trio Manfred Birkhold, Hans-Ulrich Nerger und Susanne Nerger. bei dem sich die Sopran- stimmen des Chors brillant in Szene setzen durften. the

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